Häufig wird der Außendämmung vorgeworfen, sie führe zu langweiliger Einheitsarchitektur. Doch Reinhard Schneeweiß, Inhaber von SCHNEEWEISS ARCHITEKTEN, zeigt, dass das eine das andere nicht ausschließt: Eine hochwertige energetische Sanierung mit EPS lässt sich sehr wohl ansprechend in Szene setzen. Der Energieberater und Architekt stellt ein preisgekröntes Projekt seines Büros vor, bei dem hohe Energieeinsparungen und eine optische Wiederbelebung der 50er Jahre Fassade stilvoll miteinander verbunden wurden.
Das Gebäude liegt in einer guten Wohngegend Saarbrückens. Es handelt sich um ein großzügiges Zweifamilienhaus in Hanglage. Der Ursprung des in Massivbauweise gebauten Hauses geht wohl auf die Vorkriegszeit zurück, es hat jedoch im Krieg einige Schäden erlitten. In den 50er Jahren wurde das Haus wieder aufgebaut und erfuhr Ende der 60er Jahre eine gestalterische Transformation und Erweiterung.
Dem Bauherrn ging es um eine hochwertige energetische Sanierung, die zugleich die Optik des Gebäudes deutlich verbessert. Fenster und Haustüren sollten zudem den modernen Standards des Einbruchschutzes angepasst werden. Die umfangreiche energetische Sanierung umschloss die Außenwände, Fenster sowie die Dachterrasse. Die oberste Geschossdecke war bereits saniert. Auch die Heizung war (leider) kurz vor unserer Beauftragung erneuert worden, so dass ein erneuter Austausch zur Anpassung an die verringerte Heizleistung nicht wirtschaftlich darstellbar war. Das Büro SCHNEEWEISS ARCHITEKTEN hat die komplette energetische Sanierung geplant und hierfür die Bauüberwachung übernommen.
Die Außenwanddämmung ist ein wesentlicher Teil des Energie-Gesamtkonzeptes. Gerade bei älteren Häusern stellt die Sanierung der Wandflächen die eigentliche Energieeinsparquelle dar. Zudem ist die Sanierung der Wandflächen in der Regel die wirtschaftlichste Investition.
Bei den Fenstern wurde der hohe Wärmeschutz in Kombination mit Einbruchschutz durch Holz-Alu-Rahmen-Fenster mit 3-fach Verglasung realisiert. Der U-Wert der Fenster beträgt <0,95 W/(m²*K).
Die Außenwände wurden mit 16 cm starken EPS-Dämmplatten der WLG 035 gedämmt. Zur Überdämmung der Vor- und Rücksprünge variierte die Dämmplattenstärke teilweise von 5 bis 20 cm. Besondere Herausforderung war die Überdämmung von teilweise älteren Wärmedämmverbundsystemen auf Teilbereichen der Wandflächen. Hierzu wurden Auszugsversuche vorgenommen, die die notwendige Tragfähigkeit in Verbindung mit einer durchgehenden Dübelung erbrachten. Der Brandschutz der Fassade wurde durch durchgehende Brandbarrieren aus Mineralwolle hergestellt.
Es wurde eine alternative Ausführung mit Mineralwolle erwogen. Die Mehrkosten von etwa 10 % brachten beim Bauherrn die Entscheidung für das EPS-System.
Bei einem Wärmedämmverbundsytem mit EPS-Dämmplatten sollte neben dem Untergrund (trocken, eben, sauber, tragfähig) auch der Schallschutz überprüft werden, da er u. U. verschlechtert werden könnte. Je nach Gegebenheiten müssen dann spezielle Platten bzw. ein anderes System gewählt werden. Ebenso ist das Thema des Brandschutzes sauber zu planen und vor Ort zu kontrollieren. Beispielsweise ist beim Aspekt der Brandbarrieren besondere Sorgfalt geboten.
Bei der Anbringung der EPS-Platten ist es wichtig, Fugen zu vermeiden und auf die Ebenheit der angebrachten Platten zu achten. Darüber hinaus spielt die Lage der Fugen hinsichtlich der Bauteilöffnungen bzw. der ausreichende Plattenversatz untereinander eine wichtige Rolle.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wurde sogar mit dem Deutschen Fassadenpreis 2013 in der Kategorie "energetische Fassadensanierung" gewürdigt. Auch der Bauherr war mit unserer Leistung rundum zufrieden.
Während seines Studiums der Architektur an der TU Kaiserlautern beschäftigte sich Reinhard Schneeweiß als wissenschaftliche Hilfskraft im Fachgebiet Bauphysik erstmals mit energieeffizientem Bauen. Bereits damals sammelte er erste Erfahrung bei der Umsetzung von Architekturprojekten. Im Anschluss an sein Studium war er in verschiedenen Architekturbüros in Köln und dem Saarland beschäftigt, bis er 2007 sein eigenes Architekturbüro SCHNEEWEISS ARCHITEKTEN in Saarbrücken gründete. Im gleichen Jahr begann er auch, als Energieberater der Verbraucherzentrale zu arbeiten. Seitdem hat das Büro, das im Wesentlichen von seiner Frau Doris Schütz und ihm betrieben und je nach Auftragslage verstärkt wird, mit zahlreichen Projekten auf sich aufmerksam gemacht. Die Schwerpunkte des Büros liegen auf energieeffizientem Bauen und Sanieren, barrierefreiem Bauen und denkmalgerechter Sanierung, was zahlreiche Aufträge für das Weltkulturerbe Völklinger Hütte belegen. Reinhard Schneeweiß ist zudem für die Programme des BAFA und der KfW für Wohnhäuser und Denkmalgebäude zugelassen. Mehr Infos: www.schneeweiss-architekten.de
Darüber hinaus betreibt das Architekturbüro einen eigenen Blog zu aktuellen Themen: https:// blog.schneeweiss-architekten.de
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