Über die Social-Media-Kanäle gehen beim FSDE-Projektteam regelmäßig Fragen zum Thema EPS-Fassadendämmung ein. Bei einer Auswertung wird jedoch schnell klar, dass es immer noch einige Vorurteile gibt. Diese basieren meist auf Irrtümern, die Realität sieht jedoch häufig ganz anders aus.
Für Hausbesitzer spielen die Kosten für eine neue Dämmung neben der Energieeinsparung und dem gesteigerten Wohnkomfort eine wichtige Rolle. Wie wirtschaftlich ist sie, und ab welchem Zeitpunkt und für welches Haus rechnet sich eine Dämmung? EPS ist besonders wirtschaftlich: Es garantiert nicht nur eine ausgezeichnete Dämmleistung, sondern ist in der Investition günstiger als andere Materialien. Die Amortisationszeit hängt immer vom Zustand des Gebäudes ab und muss im Einzelfall bewertet werden. Je schlechter der energetische Ausgangszustand der Bausubstanz, desto schneller amortisiert sich eine Fassadendämmung. Seit Beginn des Jahres hat das Thema zusätzlichen Schwung bekommen: Höhere Zuschüsse von KfW und BAFA sowie die neu in Kraft getretene steuerliche Absetzbarkeit machen eine energetische Sanierung jetzt noch attraktiver: Bis zu 40.000 Euro der Kosten einer Gebäudesanierung werden vom Staat übernommen.
Förderungen für EPS-Dämmungen erfolgen auf Bundesebene über die KfW und das BAFA im Rahmen der BEG als Kredite mit Tilgungszuschuss oder reine Investitionszuschüsse. Das Hinzuziehen eines Energieberaters ist dabei erforderlich und wird daher ebenfalls unterstützt. Grundsätzlich gilt: Je geringer der Energiebedarf nach der Sanierung, desto höher die Fördersumme. Alternativ sind mit der steuerlichen Förderung 20 % der Dämmkosten steuerlich absetzbar. Ein Energieberater ist nicht verpflichtend, jedoch sind hier sogar 50 % der Ausgaben bei der Einkommensteuer anrechenbar.
Auch einzelne energetische Sanierungsmaßnahmen werden gefördert. Das BEG EM, das Kreditförderprogramm für energetische Einzelmaßnahmen (KfW-Programm 461), sowie der Investitionszuschuss BEG EM des BAFA unterstützen Hausbesitzer bei der Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen, Keller- und Geschossdecken. Darüber hinaus fördern BAFA und KfW die Erneuerung von Fenstern und Außentüren sowie die Erneuerung und die Optimierung von Heizungs- und Lüftungsanlagen. Bei der steuerlichen Förderung sind sogar ausschließlich Ausgaben für Einzelmaßnahmen von der Steuer absetzbar.
Eine Fassadendämmung schützt die Bausubstanz vor Witterungseinflüssen wie Schlagregen, extremer Hitze oder Frost, aber auch vor starken Temperaturschwankungen. Auch die Gefahr von Schimmel an den Innenwänden wird durch eine Dämmung wirksam verringert, da sich dieser vorwiegend an kalten Oberflächen bildet. Ohne Fassadendämmung bleiben die Innenseiten der Außenwände kalt. So kann an ihnen die warme Raumluft kondensieren und sich Feuchtigkeit bilden – ein idealer Nährboden für Schimmelpilze. Wird die Außenwand mit einer Dämmung vor dem Auskühlen geschützt, wird auch die Kondensation verhindert, was einer Schimmelbildung effektiv vorbeugt.
In vielen Fällen ist für rückgebautes EPS aus heutiger Sicht die energetische Verwertung in Müllheizkraftwerken noch der ökologische Weg, wie für fast alle anderen Dämmstoffe auch. Bei der Verwertung von EPS-Dämmstoffen ist zunächst zu unterscheiden, ob es sich bei rückgebauten Wärmedämmverbundsystemen um EPS mit dem heutigen Flammschutzmittel Polymer-FR oder um altes Material mit dem Flammschutzmittel HBCD handelt. Heutiges EPS mit polymerem Flammschutzmittel ist vollständig recycelbar. EPS-Abschnitte auf der Baustelle werden heute bereits von Herstellern und Entsorgern zurückgenommen und recycelt oder für die Herstellung neuer Dämmstoffe verwendet. Für HBCD-haltige Dämmstoffplatten aus dem Rückbau gibt es seit 2017 neue Vorgaben: Sind die Platten nur leicht verschmutzt, müssen sie getrennt von anderen Baustoffen gesammelt und entsorgt werden. Dabei muss die gesamte Entsorgungskette von der Baustelle zur Müllverbrennungsanlage dokumentiert werden.
Doch auch für diese alten Dämmplatten arbeitet die Branche an neuen Verwertungswegen. Ein weiterer Schritt zur Schließung des Kreislaufs ist das "PolyStyreneLoop-Projekt": Bei diesem werden verschmutzte EPS-Platten und solche, die noch das alte Flammschutzmittel HBCD enthalten, in ihre Grundbestandteile aufgelöst und erneut dem Produktionsprozess zugeführt. Die industrielle Pilotanlage für das "PolyStyreneLoop"-Verfahren nahm im Sommer 2021 den Betrieb auf.
Die absolute Notwendigkeit eines weltweiten Klimaschutzes ist längst Konsens. Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2030 den CO2-Ausstoß im Vergleich zum Jahr 1990 um 55 Prozent und bis 2050 um 80 Prozent reduzieren. Der Gebäude- und Wohnbereich steht für ein Drittel des gesamten CO2-Ausstoßes. Eine EPS-Dämmung verringert den Verbrauch beim Heizen deutlich und trägt daher erheblich zum Klimaschutz und zur Einsparung gerade von fossilen Energien bei. So können im Laufe der Nutzungsdauer je nach Ausgangszustand weit mehr als 100 t CO2 eingespart werden.
Der Hochhausbrand in London im 24-stöckigen Grenfell Tower im Juni 2017, wurde durch einen technischen Defekt eines Kühlschranks ausgelöst. In einem Abschlussbericht der Untersuchungskommission wurde festgestellt, dass sich der Brand über eine nicht zugelassene, brennbare Wetterschutzbekleidung der Fassade weiter ausgebreitet hat und nicht etwa direkt über die Wärmedämmung, wie kurz nach dem Brand spekuliert wurde. Darüber hinaus war an der Fassade kein EPS verbaut. Rückschlüsse auf das Brandverhalten von Wärmedämmverbundsystemen, in denen EPS in Kombination mit einem Putz bündig an der Fassade angebracht ist, sind daher nicht möglich. Auch in Deutschland hat die Bundesbauministerkonferenz nach eingehender Prüfung festgestellt, "dass entsprechend der Zulassung hergestellte WDVS mit Polystyrol-Dämmstoffen sicher sind". EPS ist mit dem Flammschutzmittel Polymer-FR ausgestattet. Die Brandsicherheit von WDVS mit EPS wird durch zahlreiche Tests sichergestellt – EPS ist der am härtesten geprüfte Dämmstoff.
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