Die Abkürzung EPS steht für "expandiertes Polystyrol" und beschreibt einen allgemein unter dem Markennamen "Styropor" bekannten Schaumstoff. Als Basis von EPS dient der Kohlenwasserstoff Styrol, der seit ca. 150 Jahren kommerziell verarbeitet wird, beispielsweise zum Kunststoff Polystyrol. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts wird Polystyrol zum Schaumstoff EPS expandiert und vielfältig eingesetzt.
Den Rest bildet Polystyrol, das wie alle Kunststoffe aus Erdöl hergestellt wird. Beim Erhitzen des EPS-Granulats mit Wasserdampf bis zu seinem Erweichungspunkt bei 90°-100° Celsius verdampft das beigefügte Treibmittel und bläht dabei das Material auf. Die kleinen harten Polystyrolkugeln werden so auf das bis zu Fünfzigfache ihres ursprünglichen Volumens aufgeschäumt und in beliebige Formen, z. B. in Blöcke, verpresst. Aus den Blöcken lassen sich dann Dämmplatten schneiden.
Für die Anwendung im Gebäudebereich wird in Deutschland seit 2015 ausschließlich Polymer-FR als Flammschutzmittel hinzugegeben. Das für die Herstellung am häufigsten eingesetzte Treibmittel Pentan wird im Zuge der Verarbeitung und Lagerung abgebaut. Das verbleibende Zellgas ist Luft. EPS ist ungiftig und gesundheitlich unbedenklich.
In den letzten Jahren setzten sich zunehmend graue Dämmplatten aus grafithaltigem EPS durch. Das von Polystyrol umschlossene Grafit wirkt wie ein Spiegel, der Wärmestrahlung durch den Schaumstoff reduziert. Dadurch gestattet er im Vergleich zum weißen Styropor eine bis zu 20% geringere Dämmdicke und bis zu 50% Ressourceneinsparung bei gleicher Dämmwirkung.
Die Wärmedämmung von Gebäuden stellt mit circa 80% den wichtigsten Anwendungsbereich von Polystyrol-Schaumstoffen in Deutschland dar.
Aufgrund der hohen Festigkeit, der guten Isoliereigenschaften und des niedrigen Gewichts dient weltweit über ein Drittel des produzierten EPS als Verpackungsmaterial.
EPS eignet sich auch zur Herstellung von Schutzhelmen und Rettungswesten sowie für Modellbau und Elektrotechnik.
Expandiertes Polystyrol ist sowohl als Material selbst wie auch in seiner Verarbeitung äußerst kostengünstig. Prinzipiell kann EPS in jede Form gepresst und danach einfach gefräst, gesägt oder mit einem Glühdraht ohne Kraftaufwand passgenau zugeschnitten werden. Schutzkleidung oder Masken sind nicht erforderlich. Aufgrund seines geringen Gewichts ist es darüber hinaus leicht zu transportieren.
Es weist außerdem eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,032 - 0,040 Watt pro Meter und Kelvin (W/(m K)) auf. Dadurch ist sein Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) ebenfalls gering. Generell gilt: Je geringer die Wärmeleitfähigkeit des Stoffes, umso besser dämmt er, denn die Dämmwirkung ist höher, wenn weniger Wärme durch den Stoff geleitet wird.
So wird EPS in vielen verschiedenen Anwendungsbereichen bevorzugt, wo es um die Trennung zwischen kalt und warm geht – etwa bei Isolierungen, Verpackungen oder der Wärmedämmung von Gebäuden. Auch in den Punkten Druckfestigkeit, Stoßdämpfung und Feuchtigkeitsbeständigkeit schneidet EPS überdurchschnittlich gut ab. Außerdem ist es äußerst langlebig, weil nahezu unverrottbar und dennoch recyclingfähig.
EPS ist ein besonders wirtschaftlicher Dämmstoff: Er dämmt sehr effizient und ist dabei günstiger als andere Dämmstoffe, hat eine hohe Lebensdauer und ist einfach zu verarbeiten, sodass bei der Montage viel Zeit und Geld eingespart werden kann. Dank seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit geht zudem kaum Wärme über die Gebäudehülle verloren. Dadurch spart eine EPS-Dämmung viel Energie und senkt somit auch die Heizkosten erheblich. Darüber hinaus schützt sie die Bausubstanz vor Witterungseinflüssen und kann so den Wert der Immobilie steigern.
Die Fassadendämmung eines Hauses, beispielsweise mit expandiertem Polystyrol (EPS), lohnt sich vor allem dann, wenn die Fassade ohnehin erneuert werden muss. So fallen bestimmte Kosten, etwa für Gerüst-, Putz- oder Malerarbeiten, nur einmal an. Die durch die energetischen Sanierungsmaßnahmen entstandenen Mehrkosten amortisieren sich dann über die Energieeinsparung und die dadurch niedrigeren Heizkosten schneller.
In Ludwigshafen beginnt die Herstellung von Polystyrol.
Die Innovation EPS (expandierbares Polystyrol) wird von den Forschern der BASF Fritz Stastny und Rudolf Gäth entwickelt.
Der Schaumstoff EPS wird patentiert.
EPS wird unter dem Markennamen "Styropor" auf der Kunststoffmesse in Düsseldorf vorgestellt.
Styropor wird erstmals als Baustoff verwendet.
Styropor wird erstmals in einem Wärmedämmverbundsystem eingesetzt.
EPS wird mit Flammschutzmitteln ausgestattet.
Die erste Wärmeschutzverordnung – Vorgänger der heutigen Energieeinsparverordnung – tritt in Kraft.
Die Mitglieder des Industrieverbands Hartschaum (IVH) und weitere EPS-Hersteller nehmen EPS-Baustellenverschnitte zurück und verwerten sie weiter (z.B. EPS Cycle des IVH).
Die Innovation "Neopor®" erzielt bei der Verwendung von deutlich weniger Rohstoff eine erheblich bessere Wärmedämmung.
Das umweltfreundliche Flammschutzmittel Polymer-FR wird zum neuen Standard.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) tritt in Kraft.
Erste Recyclinganlage für verschmutztes und HBCD-haltiges EPS öffnet.
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